Keine Immobilienblase in Deutschland erkennbar

Nach der Studie „Wirtschaftsfaktor Immobilien 2017“ der Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche Forschung ist der deutsche Immobilienmarkt weniger anfällig für Krisen und Preisblasen, als oft befürchtet wird. Banken und Sparkassen sind bei der Kreditvergabe so streng wie immer – wegen neuer Richtlinien teilweise sogar noch strenger als früher. Die Risiken in Deutschland sind zu gut verteilt und die Deutschen einfach zu konservativ, um eine gefährliche Blase aufzupumpen. Anders als in vielen anderen Ländern Europas gibt es kleine und große Vermietergesellschaften oder Genossenschaften auf der einen und risikoscheue Geldgeber sowie Kreditnehmer auf der anderen Seite. Das habe sogar Vorbildcharakter im europäischen Vergleich.

Tobias Just, Leiter der IREBS Immobilienakademie in Regensburg und ebenfalls Studienautor, stellte fest: „Voraussetzung für eine Immobilienblase ist eine expansive Kreditvergabe, bei der die Leute in der Breite darauf spekulieren, dass die Mieten immer weiter steigen oder dass sie einen Dummen finden, der ihnen das Haus zu einem höheren Preis abkauft.“ Das seien schädliche Formen der Spekulation. „Das haben wir hier aber nicht.“

Die Kreditnehmer bringen unvermindert viel Eigenkapital in die Finanzierung ein, „auch die Refinanzierung der Banken ist stabil“, so Just. Ein ernst zu nehmender Gefahrenindikator sei hingegen eine sprunghaft steigende Eigentumsquote. In den USA sei diese vor dem Platzen der Immobilienblase in kurzer Zeit um zehn Prozentpunkte gestiegen. In Deutschland dagegen bewegt sie sich kaum nach oben – trotz rekordmäßig niedriger Zinsen. Seit Jahren liegt der Anteil der Wohnungen, die von ihren Eigentümern bewohnt werden, bei etwa 45 Prozent. Die Mehrheit sind nach wie vor Mieter.

Quelle: Auszug aus einer Veröffentlichung der Welt n24 von Michael Fabricius vo

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